Kundgebung in Bielefeld gegen rassistische Polizeigewalt
BIELEFELD – Am Donnerstag Abend um 18 Uhr kamen in Bielefeld hunderte Menschen auf dem Kesselbrink zusammen, um gegen rassistische Polizeigewalt zu protestieren und um Rassismus-Opfern zu gedenken. Anlass war der Mord der US-Polizei an George Floyd.
Aufgerufen zu der Kundgebung hatten das Café Exil und die Antifa AG der Universität Bielefeld.
Mit unzähligen Schildern und Transparenten protestierten die zahlreichen Teilnehmenden gegenüber des Polizeipräsidiums am Kesselbrink und brachten gemeinsam Wut, Trauer und Solidarität zum Ausdruck. Dabei hielten zahlreiche Privatpersonen und Aktivist*innen Reden, sprachen über Rassismus-Erfahrungen, brachten Gefühle über den Mord an George Floyd zum Ausdruck, performten Gesangsauftritte und riefen zur Organisierung gegen jeden Rassismus auf. Die Redebeiträge erfolgten auf Französisch, Englisch, Arabisch und Deutsch.
Auch beteiligte sich die organisierte kurdische Jugend (TCS, JCA, YXK, JXK) in Bielefeld mit Abbildern von Rassismus-Opfern wie Halim Dener, Baris Çakan, Oury Jalloh und Amad Ahmad an dem Protest und verlas eine Rede. Im Namen der JXK (Studierende Frauen aus Kurdistan) hielt eine junge kurdische Aktivistin eine bewegende Rede.
Ihre Rede schloss sie ab mit folgenden Worten:
„Gejagt wegen der Identität, erschossen wegen der Herkunft, erstochen wegen kurdischer Musik, erstickt trotz Unschuld: An unterschiedlichen Orten dieser Welt – aber wegen ein und derselben Mentalität!
Als kurdische Jugend stehen wir hier heute mit euch.
Wir können nachempfinden und sind wütend!
Wütend auf die, die töten!
Wütend auf die, die Faschismus und Rassismus reproduzieren!
Wütend auf die, die zusehen und schweigen!
Und wütend auf alldiejenigen, die die Täter schützen!
Als kurdische Jugend fordern wir, dass die Täter zur Rechenschaft gezogen werden! Brecht Euer Schweigen und gebt Rassismus keinen Raum! Berxwedan Jiyan e – Widerstand ist Leben!“
Bis in den späten Abend hielten sich die Protestierenden auf dem Kesselbrink auf.